Die Stadt Neustadt (Hessen) führt auch 2025 ihre zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe zu bedeutsamen Ereignissen und Persönlichkeiten der deutschen Geschichte fort.
Bisher standen für dieses Jahr die Besuche des emeritierten Bamberger Erzbischofs Prof. Dr. Ludwig Schick (3.4. – 20. Todestag Papst Johannes Paul II.), von Bundespräsident a.D. Christian Wulff (16.5. – 80 Jahre Kriegsende), Ministerpräsidentin a.D. Hannelore Kraft (28.5. – 100. Todestag Friedrich Ebert) und Gregor Gysi (15.10. – 35 Deutsche Einheit) fest.
Für den Herbst 2025 konnte Bürgermeister Thomas Groll nun zwei zusätzliche Termine vereinbaren.
Am 15. September wird der Autor und Journalist Norbert F. Pötzl aus seinem neuesten Buch „Das Schattenreich des Alexander Schalck-Golodkowski – Vom Entstehen und Verschwinden der DDR-Milliarden“ lesen, dass er gerade auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt hat. Schalck-Golodkowski war Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium, Mitglied im Zentralkomitee der SED, pflegte beste Kontakte zu Westpolitikern wie Franz-Josef Strauß und Wolfgang Schäuble, war einer der wichtigsten Männer im Wirtschaftsleben der DDR und flüchtete nach dem Mauerfall in die Bundesrepublik. Er verstarb 2015. Die von Norbert F. Pötzl behandelte Thematik, so Bürgermeister Groll, passe bestens zum Thema „35 Jahre Wiedervereinigung“.
Der Autor ist mit der gebürtigen Neustädterin Petra Schlitt verheiratet. Von 1972-2013 war er in unterschiedlichen Funktionen für das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig, u.a. als Leiter des Büros in Berlin. Ende der 1980er Jahre wirkte er an der Aufdeckung der Barschel-Affäre mit, verfasste Biografien über Erich Honecker, Otto von Bismarck und Bertold Beitz und führte Interviews mit Joachim Gauck, Gregor Gysi oder Erich Mielke. „Norbert F. Pötzl ist ein exzellenter Kenner der deutsch-deutschen Geschichte und der Entwicklung im wiedervereinigten Deutschlands. Es freut mich, dass er einen Besuch in Neustadt mit einer Lesung verbinden wird“, so Thomas Groll.
Am 13.11. wird Gerda Hasselfeldt nach Neustadt kommen und über ihr Erleben der Wiedervereinigung und des Zusammenwachsens von alten und neuen Ländern berichten.
Für die CSU saß sie von 1987-2017 im Deutschen Bundestag, dessen Vizepräsidenten sie von 2005-2011 war. Von 1989-1992 gehörte sie der Bundesregierung als Bau- und Gesundheitsministerin an und versah von 2011-2017 das wichtige Amt der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Seit 2017 ist Gerda Hasselfeldt Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes und seit 2024 zudem Vorsitzende des Fernsehrates des ZDF.