Seit 2022 nahmen die Nachbarkommen Schwalmstadt und Neustadt an dem landesweiten Projekt „Global Nachhaltige Kommune Hessen“ teil. Hierbei wurden zehn Städte und Gemeinden sowie drei Landkreise bis November 2023 von der Servicestelle „Kommune in der Einen Welt“ und dem Hessischen Umweltministerium bei der Erarbeitung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie begleitet, die Handlungsempfehlungen im Kontext der Agenda 2030 gemeinsam mit der Verwaltung, der Kommunalpolitik und anderen engagierten Akteurinnen und Akteuren entwickelte.
In insgesamt sechs Workshops dachten die beiden Kommunen gemeinsam mit Großstädten wie Frankfurt am Main und Hanau oder den Landkreises Hochtaunus und Marburg-Biedenkopf über die Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien nach, arbeiteten die hierbei gewonnenen Erkenntnisse vor Ort nach und erstellten auf die jeweiligen Kommunen spezifizierte Konzepte. In Schwalmstadt stehen dabei die Themenfelder Nachhaltige Verwaltung, Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung sowie nachhaltiges Handeln und Wirtschaften im Fokus. In Neustadt sind es die nachhaltige Verwaltung, Mobilität und Klimaschutz.
Die Nachhaltigkeitsstrategie soll sowohl in Neustadt als auch in Schwalmstadt im Laufe des ersten Quartals 2024 von den Gremien beraten und beschlossen werden.
Ende November 2023 fand in Wiesbaden die Abschlussveranstaltung in den Räumen des Hessischen Umweltministeriums statt. Hieran nahmen auch die Bürgermeister Tobias Kreuter und Thomas Groll sowie die Projektverantwortlichen Verena Barth (Schwalmstadt) und Holger Michel (Neustadt) teil.
Insgesamt waren 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den drei Landkreisen und zehn Städten und Gemeinden in die Landeshauptstadt gekommen. Begrüßt wurden sie von Monika Berger, der Leiterin der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen im Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschafts- und Verbraucherschutz. „Die Kommunen haben eine wichtige Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. So steht es auch in unserer Landesverfassung. Der 2022 begonnene Prozess hat gezeigt, dass jede Kommune anders ist. Auch für uns als Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie war es spannend, diesen Prozess von Anfang an mit zu begleiten. Er bietet uns einen direkten Einblick in die Städte und Gemeinden und gibt somit einen besseren Überblick, wo Unterstützung erforderlich ist“, so Berger.
Alina Herbort von der Servicestelle „Kommune in der Einen Welt“, die die Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie inhaltlich begleitete, fügte an: „Kommunen sind wichtige Schlüsselakteure und Hoffnungsträger für die Erreichung der Ziele. Rund 65% der 169 Unterziele der SGDs sind nur unter Beteiligung der kommunalen Akteure zu erreichen. Gehen sie daher mit gutem Beispiel voran, nehmen sie ihre Bürgerschaft mit auf diesem Weg und inspirieren und begeistern sie andere Kommunen in ihrem Kreis in ganz Hessen und bundesweit. Seien sie Botschafter für nachhaltige Entwicklung vor Ort und weltweit.“
Als Zeichen der Anerkennung und Dank für das geleistete wurde den 13 Projektkommunen seitens des Hessischen Umweltministeriums eine Urkunde überreicht, um sie als global nachhaltige Städte und Gemeinde auszuzeichnen.
„Sie alle haben sich in anspruchsvoller Weise und zu dem in herausfordernden Zeiten in einem knapp 18-monatigen Prozess mit der Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie und den SGDs auseinandergesetzt. Jetzt geht es darum, Taten folgen zu lassen und ihre Strategien mit Leben zu befüllen. Wir wünschen ihnen viel Erfolg auf dem weiteren Weg“, so Monika Berger im Namen von Umweltministerin Priska Hinz vor der Übergabe.
Die Bürgermeister Tobias Kreuter und Thomas Groll sehen die erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie als Handlungsrahmen für die Zeit bis 2030 an. Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlungen wird es darum gehen, diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Beide sind sich dabei einig, dass hierzu neben der notwendigen personellen Ressource auch die Finanzmittel zur Verfügung stehen müssen. Hier sehen sie Land und Bund in einer besonderen Herausforderung für die Städte und Gemeinden. „Natürlich erhoffen wir uns, dass die ersten 13 hessischen Kommunen die nun ausgezeichnet wurden, vom Land in besonderer Weise unterstützt werden“, so Tobias Kreuter und Thomas Groll übereinstimmend.
Die beiden Rathauschefs vereinbarten zudem, zukünftig zu schauen, welche Vorhaben man gemeinsam umsetzen kann bzw. wo man Synergieeffekte erzielen könnte.