Im September 2025 wurde in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße ein Wasserschaden entdeckt, der auf eine gebrochene Warmwasserleitung zurückzuführen ist. In der Folge kam es zu erheblichen Wasserverlusten, die neben Durchfeuchtungen zumindest in einem Bereich auch zu einer erkennbaren Schimmelbildung führten.
Bürgermeister Thomas Groll veranlasste daraufhin unmittelbar die Einhausung des betroffenen Bereiches und die Kommune nahm sofort Kontakt zum Gesundheitsamt und dem Fachdienst Frühe Kindheit und Familie des Landkreises Marburg-Biedenkopf auf. Die getroffenen Maßnahmen wurden auch bei einem Vor-Ort-Termin in Augenschein genommen und als „der Situation angemessen und zielführend“ beurteilt. Der Betrieb der Einrichtung konnte daher weitergehen. Eine Gruppe musste allerdings in den Mehrzweckraum der KiTa verlegt werden, da es dort zu verstärkten Gerüchen kam.
Die Eltern und Erzieherinnen wurden im Rahmen des damals Möglichen informiert und Kontakt zum Versicherer aufgenommen.
Auf dessen Veranlassung fanden zwei Ortstermine mit Gutachtern statt. Hierbei fanden u.a. Probebohrungen im Fußboden, Wandöffnungen und auch Abstrichproben statt.
Deren Ergebnisse wurden am 20. Oktober 2025 vorgestellt. Bis zum Ende der Sanierungsarbeiten kann die KiTa weiterbetrieben werden. Eine Gesundheitsgefährdung besteht weiterhin nicht.
In dem vom Schaden betroffenen Bereich sind umfangreiche Rückbau-, Demontage-, Reinigungs- und Trocknungs- sowie anschließend Wiederherstellungsarbeiten nötig. Hierzu soll der Sanierungsbereich von den angrenzenden Bereichen über OSB-Trennwände, die mit Lärmschutz versehen sind, abgeschottet werden. Weiterhin wird dort eine Unterdruckanlage mit Filter betrieben werden, so dass Staubentwicklungen im Sanierungsbereich verbleiben.
„Natürlich hätten wir Eltern und Erzieherinnen gerne früher über das weitere Vorgehen informiert. Aber dazu fehlten uns bisher gesicherte Grundlagen“, betont der Bürgermeister. „Scheibchenweise wollten wir nicht unterrichten, denn dann hätten wir unsere Aussagen wohl mehrfach revidieren müssen. Am Wichtigsten war uns die kommunizierte Aussage, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliegt.“
Anlässlich eines Elternabends im Kultur- und Bürgerzentrum erläuterte der Bürgermeister das Schadensbild und die bevorstehenden Maßnahmen.
Erfreulicherweise sei der Schaden wohl geringer als zunächst befürchtet. Eine bereits ins Auge gefasste Verlagerung der gesamten Einrichtung in Container mit einer Grundfläche von 600 Quadratmetern erscheint nun nicht notwendig zu sein.
„Stand heute müssen wir für einen Übergangszeitraum lediglich zwei Gruppen in den Pavillonbereich der Waldschule verlagern. Diesen haben wir als Kommune bereits seit längerem vom Kreis angemietet und dort u.a. den Schutzraum des Waldkindergartens untergebracht. Die Räume werden wir nun entsprechend herrichten und auch den Außenbereich aufwerten, so dass die Einschnitte für die betroffenen Kinder möglichst gering sein werden. Natürlich werden die beiden Gruppen in das soziale Leben der Einrichtung weiterhin einbezogen“, erläutert der Bürgermeister.
Die Kosten der Sanierung trägt der Versicherer.
Thomas Groll geht aktuell davon aus, dass der Umzug zum Jahresende 2025 bzw. Jahresanfang 2026 stattfindet und dann die Sanierungsarbeiten starten. Über deren Dauer sind noch keine Aussagen möglich. Man muss aber wohl mit bis zu sechs Monaten rechnen. Der Bürgermeister hofft, dass während der Arbeiten keine zusätzlichen Schäden hervortreten, die zu einer Neubewertung der Situation führen müssten.